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Gemeinsame Pressemeldung der Düsseldorfer Polizei und der Staatsanwaltschaft - Informationen zur Pressekonferenz von heute

Karl-Hohmann-Str. - 30.10.2015

Düsseldorf/Köln/Stuttgart - Verdacht des
schweren Menschenhandels und der Zuhälterei - Zwei Tatverdächtige in
Haft - Spezialeinheiten im Einsatz

Nach monatelangen Ermittlungen gegen zwei Männer aus Köln gelang
der Düsseldorfer Polizei und der Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen
die Festnahme der beiden Tatverdächtigen in Stuttgart und
Köln-Auweiler. Sie stehen im dringenden Verdacht, Frauen unter
anderem mit Gewalt zur Prostitution gezwungen zu haben. Bei der
Festnahme eines 29-Jährigen kam das Düsseldorfer SEK zum Einsatz.

Am 9. Juni dieses Jahres kontrollierten Beamte des Einsatztrupps
PRIOS zwei Männer und eine Frau auf der Karl-Hohmann-Straße in
Düsseldorf-Reisholz. Während die 29-jährige Deutsche erklärte, dass
alles in Ordnung sei, drängte sich den Einsatzkräften der Verdacht
auf, dass die Frau von den beiden Kölnern eventuell zur Prostitution
gezwungen würde. Dieser Verdacht erhärtete sich einige Tage später
bei einer Razzia in einem naheliegenden Sauna-Club, bei der die Frau
erneut auffällig wurde. In Zusammenarbeit mit den Spezialisten des
Kriminalkommissariats 12 erwirkte daraufhin die Staatsanwaltschaft
Düsseldorf Gerichtsbeschlüsse für technische und personelle
Überwachungsmaßnahmen der beiden vermeintlichen Zuhälter und ihres
Opfers. Hieraus ergaben sich bereits zu Beginn der Ermittlungen auch
Hinweise auf eine zweite Geschädigte (25 Jahre). Inhaltlich entstand
der Verdacht, dass es einem 29-Jährigen gelungen war, die jungen
Frauen auf noch unbekannte Weise davon zu überzeugen, er habe
übernatürliche Kräfte und sei eine Art "Religionsstifter". In dem
durch die Beschuldigten geschaffenen sektenartigen Konstrukt sollen
die Zeuginnen von sämtlichen sozialen Kontakten abgeschnitten worden
sein. Nach dem durch das Amtsgericht bestätigten Ermittlungsstand
soll den Zeuginnen nach der Einbindung in das pseudo-religiöse
Geflecht vermittelt worden sein, ihre Verbindung zu dem
Beschuldigten, der sich als "Heiliger" oder "Gesandter" ansprechen
ließ, hänge insbesondere davon ab, dass sie durch die Ausübung der
Prostitution Beträge von mehr als 1.000 Euro pro Tag
erwirtschafteten. Zur Erreichung dieses Ziels dürften die
Geschädigten bereits seit längerer Zeit täglich 18 Stunden oder mehr
der Prostitution nachgegangen sein.

Der Haupttatverdächtige entsandte den Ermittlungen zufolge täglich
seinen 26-jährigen mutmaßlichen Komplizen, das eingenommene Geld der
Frauen einzusammeln. Ihnen verblieb kein eigener Anteil.

Mittwochmorgen stürmten Einsatzkräfte des SEK Düsseldorf sein Haus
in Köln-Auweiler und nahmen ihn fest. Sein Mittäter ging den
Ermittlern in Stuttgart ins Netz, als er sich gerade mit der
25-Jährigen traf, die zwischenzeitlich dort in einem Bordellbetrieb
anschaffte.




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